Alles begann mit einem Oktober-Regentag, 2019. Nichts geplant. Doch dann ein unverhoffter Anruf, 2 Familien, kurz vor der Heimreise, möchten noch einmal etwas unternehmen. Draussen, nichts grossartiges, und doch einfach draussen. Also legte ich den nächsten Tag fest, mit Schwerpunkt für die beiden Kinder, wobei es gewöhnlich für Erwachsene dann ebenso interessant wird … Thema: Bergwald.
Gleich zu Beginn, setzte ich mich einfach am Waldrand hin, und wollte wissen (Schwerpunkt die kleinen Gäste), was sie denken vom Bergwald, was sie sich erhoffen, wünschen, schon gehört haben, vielleicht sogar davon träumen. Interessant, das sie damit; Gross, Dunkel, Rätsel, Unheimlich (leben viele Kobolde, Zwerge, Feen die man nie zu Gesicht bekommt) in Verbindung bringen, aber auch Tiere vorkommen, wenige zwar nach Wissensstand, aber doch und natürlich viele Bäume. 🙂 Und so, war doch schon, mein „Auftrag“ klar gegeben, was ich tun kann. Also hab ich vorgeschlagen, dass wir gemeinsam in diesen Wald gehen, um ihnen Allen ein Begeisterung, Freude, Wissen zu vermitteln und vor allem, das etwas Unbekannte und Unheimliche zu nehmen. Wald-Besuch mit dem Finden der Kobolde, Zwerge und Feen in ihrem Zuhause: Dem Bergwald.
Es war mir ein Leichtes, dass sie bald alle Zeit, den Regen, … einfach fast alles vergassen, weil ich sie in eine Welt entführte, die so fasinierend ist und alles unheimliche, bedrohliche sich in ein Nichts auflöste. Gemeinsam mit Lupen, Becher, Pinsel, Fernglas … besuchten wir die Bewohner hier, Erklärungen, dass der Schmetterling der auf der Blüte sitzt, zu den Feen des Waldes gehört und zusammen mit Wildbienen diese Gärten in den Wäldern zu hüten und pflegen und dafür Essen kriegen als Danke. Dass dadurch aus die grossen Bewohner (Reh, Hirsch, zum Teil auch Gemsen = die Riesen der Wälder) einen gedeckten Tisch haben. Auch die Kobolde, von denen es unzählige Formen gibt, wie die Ameisen, Käfer, Würmer da sind um nichts Böses zu tun, sondern um Ordnung im Wald zu schaffen. Das alles da ist, wo es hingehört, aber auch durch ihre Anwesenheit, der Wald ein Fortbestehen hat. Sich weiter entwickeln kann. Genauso wie es unzählige Bergwaldvögel auch tun. was die Einen am Boden machen, pflegen die gefiederten Freunde im oberen Bereich der Bäume und Sträucher. So wurde bald allen meinen Gästen so richtig klar, dass gerade so ein Bergwald, wo auch das Wetter, das Klima, ganz andere Anforderungen stellt, ein Ort ist, für so vieles, was kaum wahr genommen wird (ausser die Ruhe 😉 ) und doch so lebendig. Ineinandergreifend, Ergänzend. Und auf einmal, verliert so ein Wald, voller unbekannter Geschöpfe seine Unheimlichkeit und gewinnt viel an Interesse, Verständnis aber auch Bewunderung. Schade ist nur, dass eigentlich 1 Tag zu wenig ist, da die Vielfalt so unglaublich gross ist. Aber … es war der EINE Tag.
Zum Abschluss des Tages dann, hatte ich noch eine Idee. Ich legte den beiden Kindern einen kleinen Stein her, ein paar Malkreiden dazu und ich wünschte mir, dass sie einfach etwas Kleines da drauf malen sollen, dass sie sich nach diesem Tag wünschten. So malten Beide eifrig auf diesen Stein 2 „Symbole“. Glückssymbole. Auf meine Frage, was sie zu bedeuten haben, antworteten sie zu meiner Überraschung: „Wir wünschen diesem Ort, diesem Wald ganz viel Glück, damit es allen gut geht, und dass es auch ihm selbst ganz gut geht.“ — Und so legten wir diesen Einen bemalten Stein in die Obhut einer riesigen Fichte, damit sie immer auf ihn aufpassen mag und dafür schaut, dass die kleinen Wünsche weiter getragen werden. — Nun denn, ein halbes Jahr später, bin ich wieder einmal da vorbei gegangen und meine Überraschung war riesig. Statt des einen Steins, den ich eigentlich nicht mehr so erwartet habe, sind mittlerweile ganz viele geworden. Bewusst oder Unbewusst, warum dieser Stein wohl hier lag, wurde er ein Ort, an dem sich viele Wünsche mittlerweile angesammelt haben. — Was ich natürlich nicht vergessen will, meine Bergpartnerin, das BoderCollie-Mädl „Leni“ hat natürlich fleissig mitgemacht und alles erdenkliche zu Tage befördert. Nur mit dem betrachten und beobachten hat sie dann nicht so die Geduld gehabt, und einfach ihren Köfer oder Ameise einfach gegessen, denn stell Dir vor: Es läuft mir ja sonst davon. 😀 Und zum Schluss hat auch sie ihren Beitrag geleistet, und ebenfalls einer ihrer Tannen-Zapfen dazu gelegt 🙂 Braves Mädl 🙂
Dieser eine Regentag, in unheimlichem Bergwald, hat viele Geheimnisse enträtselt, aber auch viele kleine Wünsche frei gemacht. Ich weiss, dass mit diesem einen Tag ein kleiner Funke entfacht wurde, Dass meine „Arbeit“ nicht nur als Bergwanderführer, sondern auch als Begleiter in dieser Natur eine wichtige und richtige „Arbeit“ war und ganz bestimmt, bei beiden Familien eine Erlebnis, dass sie niemals so schnell vergessen werden. Und es wird weiter gehn in meinem Sinne: Auszeit, mit der Kraft der Berge und ihrer Natur.